Am Glockenstuhl sind Verkrustungen zu sehen. Auf den ersten Blick sehen sie entsprechend ihrer Farbe und Struktur aus wie Brandspuren. Es sind jedoch jahrhundertealte Reste vom Schmieren der beiden Glockenlager.
Uns ist heute der Begriff bzw. die Tätigkeit des „Klingelsäcklers“ nicht mehr geläufig, obwohl das damit beauftragte Gemeindemitglied 1685 sogar hinter Kirchenvätern und Bauherren auf dem Deckblatt des Kirchenrechnungsbuches benannt wurde (Siehe Beitrag vom 7. März 2017).
Ähnlich ist die Tätigkeit des „Glockenschmierers„. Der Schulmeister wurde offensichtlich auch noch für die Wartung der Glocken bezahlt. Er erhielt dafür 1685 einen Betrag von 18 Groschen. Wenn man davon ausgeht, dass die kursächsischen Münzordnung von 1558 noch Gültigkeit hatte, dann entsprechen 20 Groschen einem (Silber-)Gulden. Um 1700 entsprach in Sachsen 1 Gulden einer heutigen Kaufkraft von ca. 30 Euro.
Cap. 2
Ausgabe dem Pfarrhl, Schulmeister
und KirchenväternDem Pfarrhl auf Trinitatis
Eidem[1] präsent
denen Kirchenvätern
zum Neuen Jahre Eidem
Glockenschmierer dem SchulmeisterCap. 3
Ausgabe vor Wein zur Communion und
Wachskertzenvor Wein
vor Hostien
vor Wachslichter
↑1 | nämlich |
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